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Julian

 

Unser Enkel Julian kam am 15.5.09 nach einer langwierigen Geburt in Zürich zur Welt.  Er hatte zusätzlich zum Down- Syndrom noch schwere Herzfehler, nämlich den AV- Kanal und eine ausgedehnte Aortenisthmusstenose.

Am Nachmittag seines ersten Tages kam er in das Kinderspital Zürich in die Kardiologie für Neugeborene. Man operierte ihn nach einigen Tagen an der Aorta.

Er musste in seinen ersten vier Monaten mehrere Eingriffe und zwei große Herzoperationen überstehen und lag wochenlang im Spital, immer begleitet von seiner Mama. Das war möglich, weil er das erste Kind der Familie ist.

Von seinen ersten Lebenstagen an behandelten wir ihn zusätzlich zu den Maßnahmen der Schulmedizin mit homöopathischen Mitteln.

Zuerst waren Opium und Carbo vegetabilis angezeigt (Geburtsschock und Schwäche).

Vor und nach den Operationen bekam er Arnica und wiederum Carbo vegetabilis, außerdem Millefolium.  Wir standen ständig an seinem Bett und legten ihm die Hände auf, bis wir ihn herausnehmen und halten durften.

Im Juni versuchte man die wieder verengte Aorta mittels Ballondilatation zu weiten.

Danach war er äußerst geräuschempfindlich und schreckhaft- das besserte sich mit Cuprum.

Ab Ende Juni bekam er konstitutionell Calcium carbonicum (Hypotonie).

Die endgültige Korrektur seiner Herzfehler gelang am 17.8.09. Er erhielt Arnica und Staphisagria (Diurese), Kalium jodatum (Glottisödem), Bellis perennis (fibrinöse Ausschwitzung an der Pleura), Opium (Stuhlgang). Der behandelnde Oberarzt hatte uns homöopathische  Mitbehandlung erlaubt! Alles heilte „erstaunlich“ schnell.

Für die ganze Familie war es eine sehr belastende und aufregende Zeit.

In all der Zeit wurde er durchgängig mit Muttermilch versorgt bzw. gestillt, dann noch weiter bis zu seinem 9. Monat.

Zusätzlich gab es Breikost, aber keine Gläschen, sondern frisch gekochtes Gemüse.

Je nach seinem aktuellen Befinden wurde er ausschließlich mit Homöopathie behandelt. Oft erhielt er Calcium carbonicum, um seine Entwicklung zu unterstützen.

Mit zweieinhalb Jahren machte er seine ersten Schritte und begann zu sprechen.

Inzwischen bekam er ein kleines Brüderchen, das er sehr liebt, aber er ist auch eifersüchtig! Dann braucht er oft Pulsatilla.

Julian ist nicht geimpft.

Jetzt ist Julian dreieinhalb und entwickelt sich recht gut. Zur Verbesserung des Sprechens bekommt er ein spagyrisches Mittel (Atatata) und macht wunderbare Fortschritte.

Seine Mutter ist inzwischen recht bewandert in der Homöopathie und wendet ihre homöopathische Hausapotheke bei Alltagsbeschwerden mit Erfolg an.

Natürlich braucht jedes Kind andere homöopathische Mittel, abhängig von seiner Konstitution und seinen Beschwerden.

Ich möchte hier das Buch „Homöopathie und die Gesunderhaltung von Kindern und Jugendlichen“ von Friedrich P. Graf empfehlen, das von Verständnis und Liebe zu Kindern geprägt ist und dem interessierten Laien Anleitung zu homöopathischem Handeln gibt.